Racionais MC’s (Brasilien) – Panico na Zona Sul (1990)
Black Consciousness und Sozialkritik aus São Paulo, gilt als wichtigste frühe Hiphopband Brasiliens. Wurde auch viel in den brasilianischen Knästen gehört, sodass sich das Genre über die Verlegung der Häftlinge im ganzen Land ausbreiten konnte.
https://www.youtube.com/watch?v=ToUzoWsoV60
Delinquent Habits (USA) – Tres delinquentes (1996)
Ja, ja, sie sind aus Gringolandia, dennoch wichtige Mitwegbereiter des Latino- bzw. Chicano-Rap, schöne Mexiko-Klischeehäufung im Video.
Molotov (Mexiko) – Gimme tha power (1997)
DIE Hymne! Einfache, aber eindrückliche Herrschaftskritik, die zum Mitgrölen einlädt.
Todos Tus Muertos (Argentinien) feat. Fermin Muguruza (Baskenland) – Dignidad (1998)
Gegründet vor 30 Jahren in der Underground-Punkszene von Buenos Aires, traten TTM nach einer ersten längeren Trennung und einer zweiten Pause nach dem Tod des Gitarristen Gamexane dieses Jahr wieder auf verschiedenen internationalen Festivals auf – und beim Solidaritätskonzert zum 15. Jahrestag der Besetzung der Fliesenfabrik Zanon in Neuquén.
https://www.youtube.com/watch?v=2B_Hh0ZlNHw
Control Machete (Mexiko) – Sí señor (1999)
Mexikanische Hiphop-Pioniere, bekannt geworden durch den Soundtrack von Amores Perros, Kollaborationen u.a. mit Cypress Hill, Buena Vista Social Club und Celso Piña.
Orishas (Cuba) – Atrevido (2000)
Maßgeblich beteiligt am Durchbruch des Latino-Rap in den Mainstream mit einer unvergleichlich guten und hochmelodischen Mischung aus cubanischen Son- und Salsa-Instrumentals, Rap und Gesang.
Ndee Naldinho (Brasilien) – Quinto Vigia (2000)
„Ein Gangster darf nicht zögern” – minutiöse Nacherzählung eines Banküberfalls, bei dem die Gangster den „fünften Wachposten“ übersehen haben. Klassisch, aber sehr, sehr cool.
https://www.youtube.com/watch?v=NcGcga_b9KE
MC Luka (Mexiko) – Lupitas Taco Shop (2001)
Hommage an die mexikanische Küche mit dem denkwürdigen Refrain „Ich bin Mexikaner und liebe meine Plauze”.
Nilo MC (Cuba/Deutschland) – Fruta Madura (2002)
Neben den Orishas einer der Pioniere des Cubano-Rap, zu Unrecht lange nicht so bekannt wie die Mega-Stars, dafür um einiges cooler und mindestens genauso energetisch.
Actitud María Marta (Argentinien) – Hijomío (2003)
Obacht, Hochgeschwindigkeitsrap! In den Nuller Jahren fehlten die Rasta-Damen auf keinem großen Antiglobalisierungsevent.
Wyclef Jean (USA/Haiti) – 24 É Tan Pou Viv (2004)
Auch wenn das mit der Präsidentschaftskandidatur 2010 dann nicht hingehauen hat: Der US-Megastar mit haitianischen Wurzeln hat musikalisch auf jeden Fall eine gute Verbindung zur Insel gehalten.
https://www.youtube.com/watch?v=238CuhIjLfU
Calle13 (Puerto Rico) – Tengo Hambre (2005)
Bekannt geworden als Reggeatoneros, bedienen sich Calle 13 mittlerweile aller möglichen Genres, aber Frontmann Residente ist vor allem eines, von Anfang an: ein begnadeter Rapper!
ConspiraZion feat. MC Piri (Chile) – A desalambrar (2006)
Im chilenischen Rap wird immer wieder auf die LiedermacherInnen der 70er-Jahre Bezug genommen. Víctor Jara und Violeta Parra sind weiterhin presente. Hier ein Rap-Cover des uruguayischen Liedermachers Daniel Viglietti.
https://www.youtube.com/watch?v=pNu5NfgNHj0
Akwid (Mexiko) – Jamas imaginé (2008)
Die Stars der Chicano-Rapszene. Spielen sympathisch mit Vorurteilen, wenn sie auf Dreirädern die Gangsta mimen.
Contra las Cuerdas feat. Marcianos Crew (Uruguay/Argentinien) – A mi no me engañas (2010)
Rap und Candombe, ja das geht, dank ihnen. Hier ein Track mit Wahnsinnsflow von beiden Seiten des Río de la Plata.
https://soundcloud.com/search?q=contra%20las%20cuerdas%20%20ami%20no%20me%20enganas
Ana Tijoux (Chile) – Shock (2011)
Das Lied für die rebellierenden SchülerInnen und StudentInnen, das zur Hymne der Bewegung wurde.
https://www.youtube.com/watch?v=177-s44MSVQ
DIAFAR (Argentinien) – Aca estamos (2012)
Viele bedeutende Rapper des Landes in einem Song mit einem klaren Bekenntnis gegen Rassismus.
Portavoz con Staylok (Chile) – El otro Chile (2012)
Ein Lob des „anderen Chile” der Armen und Ausgebeuteten, der Unsichtbaren aber Kämpfenden, vom Album „Escribo Rap con R de Revolución”.
https://www.youtube.com/watch?v=Qgq3Qr41wRk
Rebeca Lane (Guatemala) – Bandera Negra (2014)
Anarchafeminismus rules!
www.youtube.com/watch?v=4HbsZhzRBfg
Sara Hebe (Argentinien) – Cacho (2015)
Genialer Gedankenstrom über alles, was schlecht läuft in dieser Welt, von unserer argentinischen Lieblingsrapperin (siehe auch das Interview mit ihr in ila 388).
https://sarahebejota.bandcamp.com/track/cacho
Karol Conka (Brasilien) – Lista VIP (2015)
Muy fonky! Der brasilianische Rap- und Trap-Shootingstar besingt, wie sie sich durch Hochstapelei an den Türstehern im Club vorbeischmuggelt.
Lay (Brasilien) – Ghetto Woman (2016)
Feministische Dichterin und Modeikone huldigt ihrer Herkunft.
Akapellah (Venezuela) – Milki (2016)
Der Freestyle-Meister thematisiert hier Inflation und Wirtschaftskrise in Venezuela, drastisch und destruktiv.
https://www.youtube.com/watch?v=KYf0Dmhjqrg