«Wir haben den Begriff der Arbeit viel zu eng gefasst»

Von Raul Zelik (Interview) und Gordon Welters (Foto)

Als Alternative zum Kapitalismus haben Sie die «kollektive demokratische Verfügung über den gesellschaftlichen Überschuss» ins Spiel gebracht. Was meinen Sie damit? Dahinter steckt zunächst die Idee, dass ein Sozialismus, der sich nur auf Produktion bezieht, zu eng gedacht ist. Das Verhältnis von Produktion einerseits und Reproduktion, Natur und politischer Macht andererseits muss mitgedacht werden. Der zweite Aspekt ist: Wer entscheidet über den Pfad der gesellschaftlichen Entwicklung? Im Augenblick ist das der Profit, also die Anhäufung von Privateigentum. Worauf sich unsere Energie richtet und worin die Früchte unserer Anstrengungen investiert werden, bestimmt das Kapital. Das ist undemokratisch und unvernünftig – und es geschieht auf der Grundlage von Kriterien, die mit unserem Wohlergehen nichts zu tun haben. …

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